„Stau in den Rieselfeldern“ am 29.04.2019

Am 29.04.2019 stellten sich Mitglieder der BI morgens zur Hauptdurchfahrtsszeit an die Kreuzung, an welcher sich die Ströme der morgendlichen Pendlerfahrzeuge treffen. Mit einem Schild machten sie auf die Probleme aufmerksam, die sich unweigerlich ergeben, wenn sich endlose Verkehrsströme durch ein nicht dafür vorgesehenes Naturschutzgebiet bewegen. Dabei hielten sie auch das eine oder andere Auto an, befragten die Fahrer nach ihrer Wegstrecke und erzählten von den Problemen, die sich aus der Wahl des Weges ergeben. Die meisten der Autofahrer zeigten Verständnis für die Lage, machten häufig auch auf ihre eigenen Lage aufmerksam und stimmten darin überein, dass verkehrstechnische Alternativen im Sinne von guten Anbindungen durch den öffentlichen Nahverkehr sehr hilfreich und entlastend wären. Begleitet wurde die Aktion durch ein Team des WDR, der davon in einem Beitrag in der „Lokalzeit Münsterland“ berichtete. Im Lokalradio erging eine Staumeldung, in welcher von einem „Verkehrsstau in den Rieselfeldern“ berichtet wurde, den einige Autofahrer angezeigt hatten. Auch hierbei wird ersichtlich, wie selbstverständlich und knapp bemessen an Zeit hier der Weg durch ein europäisches Vogelschutzreservat einkalkuliert wird.

Aktueller Stand

Wir setzen uns für ein integriertes nachhaltiges Verkehrskonzept für die Rieselfelder ein, das auch den Hessenweg, die Coerheide, Bürgerbusse und vieles andere umfasst. Unsere Teilnahme und Einflussnahme am Runden Tisch dient der langfristigen Durchzetzung eines solchen Konzeptes.

Zum Stand des Runden Tisches: Wir setzen uns für ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die Rieselfelder ein, das auch den Hessenweg, die Coerheide, Bürgerbusse und vieles andere umfasst. Unsere Teilnahme und Einflussnahme am Runden Tisch dient diesem umfangreichen Konzept.

Presseerklärung vom 24.5.19

Unserer Bürgerinitiative, die sich gleichermaßen um die Belange des Naturschutzes wie der Verkehrssicherheit in dem Europareservat Rieselfelder Münster kümmert, nimmt wie folgt zu den kürzlichen politischen Vorgängen Stellung: Der CDU-Antrag, parallel zur Coermühle einen Fußgänger-/Fahrradweg anzulegen, wurde durch die Bezirksvertretung Nord am 9.5.19 mit der Begründung abgelehnt, dass dem Tierschutz damit nicht geholfen wäre, insofern die Autos noch schneller fahren würden und das Verkehrsaufkommen noch weiter zunehmen würde. Diesen Beschluss begrüßen wir sehr, auch weil einer weiteren Versiegelung von Fläche damit entgegengewirkt wird. Auch die ursprüngliche Absicht der rot-grünen Koalition in der BV-Nord, die von der Verwaltung juristisch zurückgewiesene Zuständigkeit der BV gegen die Stadt einzuklagen, begrüßen wir. Danach war auch die CDU für eine grundsätzliche Klärung der Zuständigkeit der BV hinsichtlich der Verkehrsgestaltung in den Rieselfeldern, hatte aber Vorbehalte, solange die evt. Kostenübernahme bei einem juristischen Verfahren noch ungeklärt war. Nunmehr ist geklärt, dass die Kommune die Verfahrenskosten übernehmen wird. Bleibt noch, dass die CDU nicht mit dem von den Grünen vorgeschlagenen Verwaltungsrechtler einverstanden ist. Wir von der Bürgerinitiative haben bei diesem Gemengelage große Bedenken, dass eine substanzielle Verbesserung der unakzeptablen Verkehrssituation wieder viele Jahre auf sich warten lässt. Deshalb begrüßen wir, dass die SPD-Fraktion im Rat den Antrag auf eine temporäre Sperrung von März bis Juli (Coermühle und Hessenweg), tägliche Durchfahrverbote von 6 – 9 Uhr wie 15 – 18 Uhr und das Installieren von Bodenschwellen eingebracht hat, sehen darin aber nur einen ersten Zwischenschritt auf dem Weg zu einer angemessenen Verkehrslösung im Sinne eines wirksamen Naturschutzes. Wir hoffen, dass alle Fraktionen im Rat wenigstens dieser vorläufigen Zwischenlösung zustimmen werden. Wir erwarten, dass jenseits aller parteipolitischen Erwägungen in diesem auch symbolisch aufgeladenen Konflikt alle Parteien an einem Strang ziehen: Es geht um nichts Geringeres als um einen viel zu lange verschleppten wirksamen Schutz von Mensch und Natur!

Vortrag

Uwe Schütz (Biologische Station): „Die Rieselfeld-Natur und ihre Gefährdung“, Do, 4.4.2019,19 Uhr, Seminarraum der Biologischen Station, Coermühle 100 (hinter dem „Heidekrug“)

In dem Vortrag werden die Merkmale vorgestellt, die die Rieselfelder so einzigartig machen und gleichzeitig die Gefährdungen aufgezeigt, die der Rieselfeld-Natur zusetzen. Neben der herausragenden Stellung der Rieselfelder als binnenländisches Rastgebiet für Zugvögel und auch als wertvolles Brutgebiet für feuchtgebietstypische Vogelarten, haben sich die Rieselfelder in den vergangenen Jahrzehnten zu einem wichtigen Lebensraum für Amphibien und Reptilien entwickelt. Gefährdet wird dies zunehmend durch den Verkehr und durch den Erholungsdruck. Es wird aber auch aufgezeigt welche Möglichkeiten es gibt, der Gefährdung entgegenzuwirken.

Schilder montiert

Bei strahlendem Sonnenschein und unter den Augen zahlreicher wohlgesonnener Besucher der Rieselfeldern stellten Mitglieder der Bürgerinitiative zum Schutz der Rieselfelder am letzten Sonntag an der Coermühle und dem Hessenweg selbst gemalte Schilder auf.

weitere Fotos in der Fotosammlung

Wichtig! Sitzung der BV Nord: Di, 19.3.19, 17 Uhr, Agora des Bürgerhauses in Kinderhaus: Coermühle als Anliegerstraße

Auf Initiative von SPD und Grünen hatte die Bezirksvertretung Nord im November 2018 – gegen die Stimmen der CDU und bei einer Enthaltung – dafür gestimmt, die Coermühle als Anliegerstraße auszuweisen. Dagegen gab es Widerstand durch die BV Ost. Bezweifelt wurde, ob ausschließlich die BV Nord für die Coermühle zuständig sei. Ist nur der Rat der Stadt Münster in dieser Angelegenheit entscheidungsbefugt? Es dürfte wohl weiteren juristischen Klärungsbedarf geben. Wir erwarten dringend Informationen zu dieser Angelegenheit: Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Nord findet am nächsten Dienstag, 19.03. 2019 um 17:00 Uhr in der Agora des Bürgerhauses in Kinderhaus statt. Bei dieser Sitzung steht als erster Punkt auf der Tagesordnung ein mündlicher Bericht von der Stadtverwaltung über „die Verkehrssituation in den Rieselfeldern- Einrichten einer Anliegerstraße auf der Coermühle – aktueller Sachstand“. Diese Sitzung ist öffentlich, es gibt aber für die Zuschauer kein Rederecht.

„Es ist ja nur ein Tier…“

Hier wurde gerast. Gewiss, es kann auch bei 50 Km/h passieren. Aber wenn wenigstens die vorgeschriebenen 50 km/h eingehalten würden – was auf der Coermühle und dem Hessenweg in der Regel eben nicht geschieht – wäre es schon weniger wahrscheinlich! Und sehr unwahrscheinlich, dass bei 30 km/h der Bremsweg nicht ausreichen würde! Ja, so einfach ist das! Aber viele wollen es nicht so genau wissen… Damit man uns nicht Panikmache oder Sensationslust vorwirft, aber auch aus Respekt vor diesem Tier, hier eines der harmloseren Bilder von der toten Graugans.

Integriertes Verkehrs-konzept für die Rieselfelder

Ein Personenkreis in unsere Bürgerinitiative beschäftigt sich ab jetzt mit einem Integrierten Verkehrskonzept für die Rieselfelder. Die folgende Darstellung dient zur ersten Übersicht und Orientierung über die momentane Situation. Uns geht es nicht darum der Verwaltung oder der Politik die Arbeit abzunehmen, sondern – die im wahrsten Wortsinne verfahrene Verkehrslage vor Augen – gute Argumente in die Öffentlichkeit zu bringen.